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„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt einmal gesagt. Treffend formuliert – einerseits. Andererseits hilft es natürlich, sich Ziele zu stecken und über das Erreichen dieser Ziele Rechenschaft abzulegen, wenn man die Welt zum Guten verändern will. Und darum geht es beim Impact Investing: die Welt messbar zu verbessern. Auch in Deutschland findet der Ansatz immer mehr Anhängerinnen und Anhänger, die sich bewusst werden, dass Visionen alleine nicht reichen. Für die zweite Ausgabe unseres Digitalformats infocus haben wir mit Investorinnen und Investoren gesprochen, die diese Einsicht antreibt. Die Umsetzung ist oft genug mit Herausforderungen verbunden. Denn Impact Investing ist eben auch Pionierarbeit – und gerade deshalb umso wichtiger.
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Ein Konzept
schlägt Wellen
Ein Konzept schlägt Wellen
So beschäftigen sich Vermögensverwalter mit Impact-Anlagen
Steter Tropfen höhlt den Stein
Feri-SDG-Office-Leiterin Antje Biber über Impact Investing in Privatmärkten
Man muss nicht ins kalte Wasser springen
Das steckt hinter der Bundesinitiative Impact Investing
Zu neuen Ufern
Welche Rolle Impact Investing in Schwellenländern spielt – und wie man dort am besten vorgeht
Wie man durch unruhige Gewässer navigiert
Attraktiv und sozial – Impact Investing in Emerging Markets
Gesponsert voN Invest in Visions
ESG und Impact
Gesponsert voN Impact Asset Management
Fokus auf qualitativ nachhaltiges Wachstum
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Citywire Deutschland
Andreas Dagasan Head of DACH Tabea Schulz Chefredakteurin, Citywire Deutschland Serge Debrebant Projektleitung infocus
In Deutschland wird Impact Investing allmählich beliebter. Immer mehr Investoren wollen mit ihrer Geldanlage Gutes bewirken. Vier Unternehmen geben Einblicke in ihr Impact-Geschäft.
Impact Investing ist ein Wachstumsmarkt. Laut einer Umfrage, die das Global Impact Investing Network 2020 veröffentlichte, betrug das Anlagevolumen weltweit 715 Milliarden US-Dollar. Im Jahr davor waren es erst 502 Milliarden US-Dollar gewesen – ein Wachstum von mehr als 40 Prozent. Auch hierzulande findet der Investmentansatz, der in den Vereinigten Staaten und Großbritannien besonders verbreitet ist, langsam, aber sicher Anhängerinnen und Anhänger. Noch ist das Marktvolumen in Deutschland aber klein: 2020 waren laut der Bundesinitiative Impact Investing 6,5 Milliarden Euro in entsprechenden Konzepten angelegt. Gerade Family Offices und Stiftungen interessieren sich für diese Spielart des nachhaltigen Investierens. Aber auch Vermögensverwalter spielen eine wichtige Rolle dabei, Impact Investing auch in Deutschland populärer zu machen. Wir haben vier Gesellschaften gebeten, ihr Verständnis von Impact Investing zu erläutern.
Von Kersten Tebeck
Wirkliche Veränderung bewirken Bisher war Impact Investing bestenfalls sehr wohlhabenden Menschen vorbehalten. Denn wirkungsvolle Investments zu finden und zu tätigen, ist schwierig und aufwendig. Wir wollen das verändern. Durch Technologie machen wir Impact Investing für Kleinanleger möglich und bieten personalisierte Portfolios an, die den Werten unserer Investorinnen und Investoren entsprechen – ohne dass diese dabei auf Erträge verzichten müssen. Beim nachhaltigen Investieren geht es überwiegend darum, in Unternehmen zu investieren, die gewisse Standards einhalten, zum Beispiel im Bereich Arbeitnehmerrechte. Impact-Investoren machen mehr. Sie nutzen ihr Geld, um eine wirkliche Veränderung in ihren Portfolio-Unternehmen zu bewirken. Sie investieren auch in Unternehmen, die auf den ersten Blick nicht nachhaltig wirken mögen, bei denen durch das Investment aber eine positive Entwicklung angestoßen werden kann. Dies funktioniert etwa durch die Nutzung von Aktionärsrechten. Ein konkretes Beispiel: Wir haben im Mai die US-Professorin Susan Shaheen, eine Expertin für E-Mobilität, für den Aufsichtsrat von BMW vorgeschlagen. Über 2000 unserer Impact-Investoren hatten die Möglichkeit, bei der Hauptversammlung von BMW für sie abzustimmen und das Unternehmen so zu unterstützen, nachhaltige Mobilität voranzutreiben.
„Durch Technologie machen wir Impact Investing für Kleinanleger möglich.“
Tillmann Lang Inyova
Weit mehr als nur ESG-Integration Unser Fokus liegt darauf, Impact Investing auch für ein deutsches Publikum konkret investierbar und verständlich zu machen. Das gilt sowohl für unsere individuelle Finanzportfolioverwaltung, die einen klaren Impact-Fokus hat, als auch für unseren Impact-Aktienfonds, der Ende 2021 als Artikel-9-Fonds nach der EU-Offenlegungsverordnung aufgelegt wurde, und der über eine institutionelle Tranche und eine Retail-Tranche verfügt, die ab 100 Euro investierbar und sparplanfähig ist. Das Fondsmanagement identifiziert globale Unternehmen, die einen konkreten ökologischen oder gesellschaftlichen Mehrwert bieten. Der Impact wird unter anderem mit Hilfe des Messverfahrens des Impact Management Projects analysiert und beurteilt. Unter Impact Investing verstehen wir eine nicht nur auf eine marktübliche Finanz-Rendite, sondern auch auf die positive Wirkung eines Investments ausgerichtete Anlagestrategie, die weit über reine ESG-Integration hinausgeht. Die positive ökologische und/oder soziale Wirkung eines Investments muss dabei idealerweise nachweisbar und messbar sein. „Durch Impact Investing werden die Werte des Investors mit den Wirkungen seines Investments in unmittelbaren Einklang gebracht“, heißt es im Manifest des Impact-Investing-Magazins, das wir zur Erklärung des Begriffs mit anderen Impact-Investoren veröffentlichen.
„Die positive Wirkung eines Investments muss nachweisbar und messbar sein.“
Peter Brock 4L Capital
Mikrofinanzfonds sind gefragt Das Thema Impact Investing gewinnt sowohl bei unseren Kundenportfolios als auch bei unseren Dach- und Einzeltitelfonds stetig an Bedeutung. Der Anteil der Impact-Produkte innerhalb der Vermögensallokation nimmt laufend zu. So messen wir auch bei unseren eigenen ESG-Mandaten – beispielsweise bei unserem Flaggschiff-Produkt I-AM GreenStars Opportunities – verstärkt Impact-Daten. Die Analyse des Beitrags von Unternehmen zu den UN Sustainable Development Goals sehen wir als wesentliche Ergänzung zu einer vollständigen ESG-Integration. Auch branchenspezifische Schlüsselthemen wie das Re- und Upcycling von Materialien oder Technologien für nachhaltige Mobilität, die Wertschöpfung durch ökologischen Ressourcenverbrauch und der Beitrag der Unternehmen zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens spielen für uns eine Rolle. Ein weiteres Anlagethema im Bereich Impact Investing, das von unseren Kunden sehr stark nachgefragt wird, ist Mikrofinanz. In diesem Segment geht es insbesondere um den sozialen Impact. Die von uns verwalteten Vision Microfinance Fonds tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung bei, indem sie das Erreichen von 13 der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen unterstützen. Nicht nur das Thema der finanziellen Inklusion steht für uns im Mittelpunkt, sondern zum Beispiel auch die Gleichstellung der Geschlechter, das Recht auf Bildung sowie der Zugang zu sauberem Wasser und Energie.
„Der Anteil der Impact-Produkte innerhalb der Vermögens-allokation nimmt laufend zu.“
Daniel Feix Impact Asset Management
„Es eignen sich besonders illiquide Assetklassen für das Impact Investing.“
Barbara Wokurka Finvia
Spitzenreiter Energie
Die Grafik zeigt die Verteilung von Impact-Anlagen nach Sektoren (in Prozent des weltweiten Impact-Anlagevermögens)
Quelle: Global Impact Investing Network, 2020 Annual Impact Investor Survey; Ausreißer nicht berücksichtigt
Purpose und Profit kombinieren Impact Investing ist die wirkmächtigste Form des nachhaltigen Investierens. Nach unserer Definition müssen drei Kriterien erfüllt sein, damit man von Impact Investing sprechen kann. Erstens: Intentionalität – es wird eine explizite ökologische oder soziale Wirkung verfolgt. Zweitens: Additionalität – die Wirkung ist auf das Investment zurückzuführen oder wurde durch das Investment substantiell (positiv) beeinflusst. Drittens: Messbarkeit – die Wirkung wird in möglichst quantitativer Form gemessen. Dieser Definition folgend, eignen sich besonders illiquide Assetklassen wie zum Beispiel Private Equity für das Impact Investing. Wir bieten ab Herbst dieses Jahres eine Investmentlösung in Form eines Private-Equity-Impact-Dachfonds an, welcher klimarelevante ökologische, aber auch soziale Themenfelder als Investitionsschwerpunkte hat. Wir möchten mit diesem Angebot all denjenigen, die die große Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft finanziell unterstützen möchten, die Möglichkeit eröffnen, ihr Impact-Engagement mit einem renditestarken Private-Equity-Investment zu verwirklichen. Wesentlicher Renditetreiber ist die Notwendigkeit der Entwicklung von Technologien, um den Klimawandel zu bremsen und mit ihm in ökologischer und sozialer Sicht zurechtzukommen. Rendite folgt Impact. Welch phantastischer Gedanke, Purpose und Profit auf diese Art zu kombinieren!
Vermögensverwalter
„Wenn ein Privatmarkt-Fonds schon bei den ersten Fragen unseres Prüfprozesses herausfällt, führen wir keine volle Due Diligence mehr durch.“
Impact Investing ist bei Privatmarkt-Fonds verbreiteter als bei öffentlichen Fonds. Gleichzeitig ist die Manager-Selektion ungleich schwieriger, erklärt Antje Biber, Leiterin des SDG Office von Feri. Doch es gibt Wege, die ernsthaften von den marketing-getriebenen Impact-Strategien zu unterscheiden.
Frau Biber, was bedeutet Impact Investing für Sie? Impact Investing sollte meines Erachtens immer in Abgrenzung zu ESG-Strategien definiert werden. Die signifikantesten Unterschiede zu ESG-Anlage-Strategien sind beim Impact Investing vor allem die Intention, etwas bewusst verändern zu wollen, und die tatsächliche Wirkung der Investition auf die Umwelt oder die Gesellschaft. Die Wirkung muss genau bestimmt sein. Und das Allerwichtigste: Die Wirkung muss messbar sein. Sie analysieren bei Feri nicht nur öffentliche, sondern auch Privatmarktfonds. Was sind die Unterschiede? Das sind komplett unterschiedliche Due-Diligence-Prozesse. Die größte Herausforderung bei Privatmarktfonds sind fehlende Nachhaltigkeits-Informationen oder auch fehlende Datenbanken. Im Publikumsfonds-Bereich gibt es zahlreiche ESG-Datenquellen, mit deren Hilfe ich umfangreiche Analysen und Auswertungen machen kann. Immerhin arbeiten wir im Bereich Private Markets seit vielen Jahren mit vielen internationalen Asset Managern zusammen. Dadurch haben wir eine sehr große Datenbasis aufgebaut, die uns zahlreiche Informationen zu den Asset Managern, ihrer Expertise und der Qualität ihrer Fonds gibt. Außerdem nutzen wir das große Netzwerk aller Kollegen im Team und tauschen uns regelmäßig mit Impact-Investing-Plattformen wie der Global Impact Platform aus. Wenn uns ein Zielfonds interessiert, verschicken wir umfangreiche Fragebögen und bewerten sowohl die finanzielle und ökonomische Qualität des Fonds als auch den ESG- und Impact-Ansatz. Am Ende muss der Fonds beide Prüfprozesse bestehen. Erst dann ziehen wir eine Investition in Betracht.
Von Serge Debrebant
„Im Impact-Bereich gibt es viele kleine Anbieter oder Teams, die sich aus bestehenden großen Gesellschaften herausgelöst haben.“
Wie viele Fonds, die die Schulnote „mangelhaft“ verdient hätten, gibt es Ihrer Ansicht nach? Das kann man so nicht sagen. Wenn ein Privatmarkt-Fonds schon bei den ersten Fragen unseres Prüfprozesses herausfällt, führen wir keine volle Due Diligence mehr durch. Insofern ist ein Gesamturteil in solchen Fällen schwierig. Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Anzahl der Fonds, die eine hohe Qualität und Ernsthaftigkeit im Impact-Bereich aufweisen, deutlich wächst. Was steht in den Fragenkatalogen, die Sie verschicken? Unser ESG- und Impact-Due-Diligence-Questionnaire enthält mehr als 90 Fragen. Bei der Konzeption der Due-Diligence-Prüfung haben wir uns an weltweiten und etablierten Marktstandards wie zum Beispiel den IRIS+-Standards des Global Impact Investing Network orientiert und diese dann noch deutlich ergänzt. Wir prüfen grundsätzlich immer auf zwei Ebenen: zunächst die ESG- und Impact-Strategie und ihre Umsetzung im Fonds und dann das Asset-Management-Unternehmen. Beides muss stimmen. Und was fällt Ihnen bei der Analyse auf? Leider sehen viele Asset Manager das Thema Nachhaltigkeit nur als Trend, der hilft, ein neues Produkt zu vermarkten. Auf Basis unserer hausinternen Erfahrung und unserer Datenbanken können wir jedoch leicht nachprüfen, welche Angebote marketing-getrieben sind und welche eine ernsthafte ESG- oder Wirkungsstrategie beinhalten. Die interessanten Anbieter können sowohl spezialisierte als auch etablierte Häuser sein, die sich in einer Transformationsphase befinden. Wichtig ist, dass die Asset-Management-Gesellschaft das Thema Nachhaltigkeit ernsthaft und glaubwürdig implementiert.
Antje Biber leitet seit vier Jahren das SDG Office von Feri, in dem sieben Mitarbeiter tätig sind. Von 2009 bis Oktober 2021 war sie Präsidentin des Verwaltungsrates der Schweizer Tochter. Sie kam 2005 zu Feri und arbeitete vorher bei Skandia, BNP Paribas und Standard & Poor’s.
Privatmärkte spielen beim Impact Investing eine große Rolle
Die Grafik zeigt die Verteilung über unterschiedliche Assetklassen (in Prozent aller Impact-Anlagen weltweit)
Was sind Warnsignale, bei denen Sie stutzig werden? Wir schauen uns sehr genau an, wie ein Asset Manager aufgestellt ist. Hat das Unternehmen eine Nachhaltigkeits-Policy? Wie wird diese gelebt und umgesetzt? Seit wann legt es Impact-Investing-Fonds auf? Wichtig ist zu wissen, wie lange die Spezialisten schon im Haus arbeiten und wie die Entscheidungsprozesse zum Thema Nachhaltigkeit sind. Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit in der Firma? Das hat auch immer viel mit der Einstellung der Führungsmannschaft oder sogar des CEO zu tun. Man sieht häufig, dass gerade große Veränderungen oder Neuausrichtungen direkt vom Vorstand getrieben und unterstützt werden. Wie viele Privatmarktfonds sind in Ihrer internen Impact- und ESG-Datenbank? Aktuell haben wir rund 150 bis 200 Fonds identifiziert, die im Fundraising sind oder waren. Insbesondere im Impact-Bereich gibt es viele kleine Anbieter oder Teams, die sich aus bestehenden großen Gesellschaften herausgelöst haben. Der Markt bewegt sich gerade extrem dynamisch.
Verwalten Sie auch spezifische Impact-Mandate für Kunden? Ja, das machen wir seit etwa zwei Jahren – für institutionelle, aber auch für Privatinvestoren. Die Kunden haben sehr genaue Vorgaben, welche Wirkung sie erzielen wollen, und diese Vorgaben nutzen wir dann natürlich bei der Analyse. Welche Themen sind im Impact-Privatmarktbereich aus Ihrer Sicht gerade relevant? Wichtig sind natürlich die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Das ist der Rahmen, der weltweit etabliert ist. Aber auch spezielle Klima-Themen sind von Belang. Hier werden interessante Lösungen angeboten, gerade im Bereich High-Tech und damit bei Venture-Capital-Fonds. Auch im Bereich Infrastruktur lässt sich mit viel Wirkung investieren, da Infrastrukturfonds in Projekte für erneuerbare Energien investieren können. Aber auch hier ist es wichtig, eine genaue Analyse des Manager-Ansatzes durchzuführen, um beispielsweise mögliche Umweltschäden bei großen Infrastrukturprojekten zu vermeiden oder zu reduzieren. Generell gilt, gerade bei den illiquiden Anlagelösungen der Private Markets, den besonderen Fokus auf die umfassende Analyse des Managers, des Teams, der Erfahrung und des Investitionsansatzes zu legen – sowohl für alle finanziell bedeutsamen Faktoren als auch für die Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Impact-Strategie.
Privatmärkte
Die Bundesinitiative Impact Investing will die Bewegung auch in Deutschland bekannter machen und setzt sich für günstige Rahmenbedingungen ein. Warum sich der Verein nicht als Lobbygruppe versteht und was Impact Investing von ESG-Ansätzen unterscheidet, erklärt Geschäftsführer Martin Vogelsang im Interview.
Herr Vogelsang, wie definieren Sie persönlich Impact Investing? Ich definiere Impact Investing als Investieren mit einem klar intendierten und messbaren ökologischen und sozialen Mehrwert. Das war auch unsere Leitthese, als wir den Verein gegründet haben. Uns ist es wichtig, das Thema Impact Investing bekannter zu machen und Impact Investing die mediale Aufmerksamkeit zu verschaffen, die seiner Bedeutung gerecht wird. Verstehen Sie sich also als Lobbygruppe? Nein, wir verstehen unsere gemeinnützige Organisation vor allem als die zentrale Kommunikationsplattform für den Sektor. Zu unseren Mitgliedern zählen unter anderem Finanzdienstleister, Family Offices, Stiftungen, Asset-Owner, Intermediäre sowie Kapitalempfänger. Wir finanzieren uns aus Mitgliedsbeiträgen und über projektbezogene Fördermittel. Die Inhalte werden im Wesentlichen von unseren Mitgliedern definiert und erarbeitet. Ein zentrales Handlungsfeld der Bundesinitiative ist beispielsweise das Markt-Monitoring. So veröffentlichen wir Ende Oktober unsere neue Marktstudie zum deutschen Impact-Ökosystem.
Von Lukas Kümmerle
„Der Begriff ESG lässt den betreffenden Akteuren zu viel Spielraum, wenn es um die Darstellung der erzielten Wirkung geht.“
„Man sollte der noch jungen Assetklasse Impact Investing mehr Vertrauen schenken und den Sektor sich entwickeln lassen.“
Martin Vogelsang ist seit der Gründung 2018 Geschäftsführer der Bundesinitiative Impact Investing Deutschland. Vor seiner Tätigkeit für die Bundesinitiative war Vogelsang Repräsentant der European Venture Philanthropy Association (EVPA) für die DACH-Region. Er hat mehrere Jahre in Indien verbracht, wo er mit einem lokalen Team einen Inkubator für Sozialunternehmen mit Fokus auf Livelihood, erneuerbare Energien, Housing und Telemedizin aufbaute. Seine berufliche Laufbahn begann Vogelsang im Bankensektor. Er promovierte am Lehrstuhl für Unternehmensethik der Katholischen Universität Eichstätt zum Thema „Die Macht der Banken – ein gesellschaftspolitisches Problem in der Analyse moderner ökonomischer Theorieansätze“.
Impact-Initiative
Was wollen Sie mit der Initiative erreichen? Die Mission der Initiative lässt sich auf einige grundlegende Handlungsfelder zusammenfassen. Dazu zählt die Verbreitung des Impact-Investing-Ansatzes sowie die Schaffung eines Bewusstseins für die gesellschaftliche Wirkung von Investmentkapital. Darüber hinaus bemühen wir uns um die Stärkung und Förderung der Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren. Zu guter Letzt setzen wir uns auch für die Förderung günstiger politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen für Impact Investing in Deutschland ein. Wie unterscheiden Sie ESG von Impact Investing? Es geht im Kern um die Messbarkeit der erzielten Wirkung. Ich stehe dem ESG-Branding eher skeptisch gegenüber. Meines Erachtens sind die Kriterien nicht streng genug, um einen transparenten Markt herzustellen. Der Begriff ESG lässt den betreffenden Akteuren zu viel Spielraum, wenn es um die Darstellung der erzielten Wirkung geht. Die sozialen und ökologischen Fortschritte im Rahmen des Impact Investings dagegen sind klarer messbar.
Was sind Ihre Erwartungen für das Impact Investing in der nahen Zukunft? Die letzten beiden Jahre haben mir Hoffnung gemacht. Die Impact-Investing-Bewegung hat durch die aktuelle Klimadiskussion an Dynamik gewonnen. Dennoch besteht die Gefahr, dass aufgrund der aktuellen Energiekrise das Sentiment rund um das Thema fossile Brennstoffe wieder kippen könnte. Dass also Energieträger länger genutzt werden, als es die ursprünglichen Laufzeiten vorsahen. Aber es bleibt dennoch positiv festzuhalten, dass das gesellschaftliche Bewusstsein zugunsten der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger zur Bewältigung der Klimakrise gestiegen ist. Dieser Problemdruck wird langfristig dazu führen, dass Impact Investing weiter an Bedeutung gewinnen wird. Was fordern Sie von der Politik, aber auch von der Asset-Management-Branche? Ich wünsche mir noch mehr Unterstützung vom Gesetzgeber und generell mehr Aufgeschlossenheit für das Thema. Man sollte der noch jungen Assetklasse Impact Investing mehr Vertrauen schenken und den Sektor sich entwickeln lassen. Wir benötigen letztlich mehr privates Kapital, um die sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Ein glaubwürdiger Impact-Investing-Ansatz und mehr liquide Anlagemöglichkeiten in diesem Sektor können möglicherweise dabei helfen, dass auch unter Privatanlegern das Vertrauen wächst, wenn sie merken, dass sie mit den richtigen Investments tatsächlich etwas bewegen können. Dazu gehört natürlich auch, dass wir das Thema „Greenwashing“ in den Griff bekommen. Wichtig ist es nun, dass der Gesetzgeber auf das Thema Impact Investing aufmerksam wird. Wir brauchen klare Rahmenrichtlinien, die besser anwendbar sind als es beispielsweise die Verordnungen im Rahmen der EU-Taxonomie sind.
Amy Clarke Tribe Impact Capital
If a company says it is providing 5,000 books to schoolchildren in the UK, on the face of it that sounds great. But the questions go much deeper
Louisiana Salge EQ Investors
There is no common impact metric that could be used to assess these companies or their relative success
In vielen Schwellenländern gibt es beträchtliche gesellschaftliche und ökologische Probleme. Zwar können Investoren hier großen Einfluss ausüben, doch lauern auch Gefahren. Welche das sind und wie man damit umgeht, erklärt Mathieu Nègre von Union Bancaire Privée im Interview.
Warum ist Impact Investing in Schwellenländern von besonderer Bedeutung? Bei vielen UN-Nachhaltigkeitszielen hinken die Schwellenländer den fortgeschritteneren Märkten hinterher. Der Zugang zu Wasser oder Strom ist beispielsweise in Westeuropa eine Selbstverständlichkeit, während er in vielen Märkten, in denen wir investieren, noch in der Entwicklung begriffen ist. Das Gleiche gilt in unterschiedlichem Maße für das Gesundheitswesen, das Bildungswesen oder den Zugang zu Banken. Unternehmen, die diese Probleme angehen, können also eine größere Wirkung erzielen. Hinzu kommt, dass es in den Schwellenländern weniger Investoren gibt, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Das bedeutet, dass die Möglichkeit, als Aktionär Einfluss auf ein Unternehmen auszuüben, in den Schwellenländern ebenfalls größer ist. Welche Schwierigkeiten gibt es für Impact-Ansätze in Schwellenländern? Die Anforderungen an die Berichterstattung sind in der Regel weniger hoch, insbesondere bei nicht-finanziellen Themen. Das bedeutet, dass wir manchmal Schwierigkeiten haben, die nötigen Informationen zu erhalten. Bei der Vergütung von Führungskräften würden wir beispielsweise gerne einen Zusammenhang mit den Nachhaltigkeitszielen sehen, aber viele Schwellenländer haben in diesem Bereich überhaupt keine Anforderungen. Einige Unternehmen legen aus verschiedenen Gründen, von denen manche durchaus nachvollziehbar sind, keine Einzelheiten zur Vergütung offen. Auch die Einbeziehung von Minderheitsaktionären ist weniger üblich. Wir haben in der Vergangenheit in ein Unternehmen aus Taiwan investiert, das das Potenzial hatte, sich zu einem regionalen Champion für gesunde Lebensmittel zu entwickeln. Trotz wiederholter Versuche war das Unternehmen nie bereit, einen konstruktiven Dialog über seine Nachhaltigkeitsstrategie zu führen. Bedauerlicherweise mussten wir uns von dem Unternehmen trennen.
„Für jedes Unternehmen in unserem Portfolio gibt es mindestens eine Schlüsselkennzahl, die wir beobachten, um die Auswirkungen abzuschätzen.“
Mathieu Nègre arbeitet als Portfoliomanager und Head of EM Impact bei der Union Bancaire Privée. Sein Fonds, der UBAM Positive Impact Emerging Equity, hatte Ende August ein Anlagevermögen von 387,6 Millionen Euro. Er verwaltet ihn gemeinsam mit Eli Koen. Nègre kam 2015 zur Union Bancaire Privée. Bereits 2010 und 2011 war er bei der UBP tätig gewesen, damals als Co-Head of Eastern European Equities. Weitere Karrierestationen absolvierte er bei RBC Global Asset Management, Aviva Investors, Fortis Investments und Credit Commercial de France. Ende August war Mathieu Nègre von Citywire mit AA bewertet.
Fondsmanager-Interview
Wie ist die Datenlage und wie messen Sie den Impact? Wir finden einige Daten auf Länder- oder Sektorebene. Aber es gibt keine Datensätze, die es uns ermöglichen, die Auswirkungen von Unternehmen global und sektorübergreifend zu messen. Deswegen fordern wir die Unternehmen auf, genauere Informationen offenzulegen, und der Großteil unserer Arbeit in diesem Bereich ist bottom-up. Für jedes Unternehmen in unserem Portfolio gibt es mindestens eine Schlüsselkennzahl, die wir beobachten, um die Auswirkungen abzuschätzen. Diese Kennzahl ist spezifisch für das Kerngeschäft des Unternehmens und wird zusätzlich zu allen anderen Daten berücksichtigt, die wir in unserem Anlageprozess betrachten. Dazu gehören zum Beispiel ESG-Ratings, kontroverse Bewertungen oder Indikatoren für die wichtigsten negativen Auswirkungen. Gibt es Länder, die besonders im Fokus stehen? Zurzeit sind das China, Korea, Taiwan, Brasilien, Indien und Südafrika. Hier sehen wir die meisten Chancen in den Bereichen, in denen wir investieren. Welche Bereiche sind das? Wir finden derzeit vier Themen spannend: erneuerbare Energie, saubere Mobilität, Mikrofinanzierungen und Bildung. Bei erneuerbarer Energie und sauberer Mobilität haben in den vergangenen Jahren Länder wie China, Taiwan und Südkorea eine weltweit führende Rolle eingenommen. In diesem Jahr wird zum Beispiel China 53 Prozent aller weltweit verkauften Elektrofahrzeuge herstellen. Bei Batterien für Elektrofahrzeuge sind chinesische und koreanische Hersteller wie CATL und LG Energy Solutions technologisch und in Bezug auf die Kapazität weltweit führend. Mikrokredite gehen an Menschen, die sonst keinen Zugang zum Finanzsystem haben, und helfen bei der Armutsbekämpfung. Außerdem bieten viele Mikrofinanzinstitute Bildungsprogramme an. Im Bereich Bildung wiederum investieren wir in erschwingliche und qualitativ hochwertige Universitäten und Berufsschulen, die den Schülern die Möglichkeit bieten, später in hochqualifizierten Berufen zu arbeiten.
Die vergangenen Wertentwicklungen geben keine Hinweise auf die zukünftigen Wertentwicklungen und verändern sich im Zeitverlauf. EdR SICAV Euro Sustainable Equity ist ein Teilfonds der von der AMF zugelassenen SICAV französischen Rechts Edmond de Rothschild. Er ist in Österreich, Belgien, der Schweiz, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und Luxemburg zum Vertrieb zugelassen. Hauptanlagerisiken Dieser OGAW wird der Kategorie 6 zugeordnet. Dies entspricht einem Exposure von bis zu 110 % seiner Vermögenswerte an den Aktienmärkten mit einem hohen Risiko-Rendite-Profil. Die nachstehende Liste Risiken wird ohne Anspruch auf Vollständigkeit zur Verfügung gestellt. Es obliegt dem Anleger, das mit einer Anlage verbundene Risiko zu analysieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Kapitalverlustrisiko: Der OGAW weist weder einen Kapitalschutz noch eine Kapitalgarantie auf. Das ursprünglich investierte Kapital wird also möglicherweise nicht vollständig zurückbezahlt, auch wenn die Anteile während der gesamten empfohlenen Anlagedauer gehalten werden. Aktienrisiken: Der Wert einer Aktie kann sich je nach spezifischen Faktoren bezüglich des emittierenden Unternehmens, aber auch aufgrund externer, politischer oder wirtschaftlicher Faktoren ändern. Schwankungen an Aktienmärkten und Märkten für Wandelanleihen, deren Entwicklung teilweise mit derjenigen der zugrundeliegenden Aktien korreliert, können zu erheblichen Veränderungen des Nettovermögens führen, die sich negativ auf die Entwicklung des Nettoinventarwerts des OGAW auswirken können. Risiko im Zusammenhang mit der SRI-Selektion (Socially Responsible Investment): Die Auswahl der SRI-Werte kann zu Abweichungen des OGAW von seiner Benchmark führen. Risiko im Zusammenhang mit kleinen und mittleren Kapitalisierungen: Wertpapiere von Small und Mid Caps können deutlich weniger liquide und volatiler sein als solche von Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung. Der Nettoinventarwert des OGAW kann sich somit schneller und in größerem Umfang ändern. September 2022. Marketingmitteilung. Dieses Dokument wurde von Edmond de Rothschild Asset Management (France) erstellt. Dieses Dokument hat keinen vertraglichen Charakter und dient lediglich Informationszwecken. Die Vervielfältigung oder Verwendung der Dokumentinhalte ohne die vorherige Erlaubnis der Edmond de Rothschild Gruppe ist streng untersagt. Wenn in einem Land entsprechende Angebote oder Transaktionsaufforderungen unzulässig sind oder der Urheber der entsprechenden Angebote oder Transaktionsaufforderungen in einem Land nicht handlungsbefugt ist, sind die im vorliegenden Dokument enthaltenen Informationen nicht als Angebot oder Transaktionsaufforderung zu verstehen. Das Dokument ist weder als Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung noch als Empfehlung für Kauf, Verkauf oder Halten von Anlagen gedacht und darf nicht als solche aufgefasst werden. EdRAM haftet nicht für die auf der Grundlage dieser Informationen getroffenen Entscheidungen, Anlagen zu kaufen oder zu veräußern. Die vorgestellten OGA sind möglicherweise in Ihrem Wohnsitzland nicht zum Vertrieb zugelassen. Bei Zweifeln darüber, ob Sie einen OGA zeichnen dürfen, wenden Sie sich bitte an Ihren gewohnten Berater. Jedes Investment birgt spezifische Risiken. Wir empfehlen den Anlegern, vorab zu prüfen, ob die jeweilige Anlage ihrer persönlichen Situation angemessen ist, und hierfür ggf. unabhängige Berater hinzuzuziehen. Darüber hinaus müssen Anleger die Wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) und/oder sämtliche sonstigen gemäß den lokalen Vorschriften erforderlichen Dokumente zur Kenntnis nehmen. Diese werden den Anlegern vor jeder Zeichnung ausgehändigt und sind online unter http://funds.edram.com oder auf Anfrage kostenlos erhältlich. „Edmond de Rothschild Asset Management“ bzw.„EdRAM“ sind die Handelsnamen der Asset-Management-Gesellschaften der Edmond de Rothschild Gruppe. Edmond de Rothschild Asset Management (France), 47, rue du Faubourg Saint-Honoré – 75401 Paris Cedex 08 Aktiengesellschaft mit Vorstand und Aufsichtsrat, Grundkapital: 11 033 769 Euro, AMF-Zulassungsnummer: GP 04000015 – 332.652.536 Handelsregister Paris; lokale Präsenz: Edmond de Rothschild Asset Management (France) SA., Niederlassung Deutschland, mainBuilding, Taunusanlage 16, 60325 Frankfurt am Main, +49 69 244 330 200, kundenservice@edr.com
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Bei Edmond de Rothschild Asset Management gehört verantwortungsbewusstes und nachhaltiges Investieren mit einem langfristigen Anlagehorizont seit Jahrzehnten zur Unternehmens-DNA. Marc Halperin, Fondsmanager des Edmond de Rothschild SICAV Euro Sustainable Equity, erläutert die Umsetzung der nachhaltigen Verantwortung im Portfolio. Könnten Sie uns Ihren Fonds vorstellen? Der Edmond de Rothschild SICAV Euro Sustainable Equity (FR0010505578) ist ein Aktienfonds, der in Unternehmen aller Kapitalisierungen im Euroraum investiert. Er ist seit 2009 mit dem SRI-Label ausgezeichnet und hat das Ziel, in Vermögenswerte anzulegen, die vielversprechende Wachstumschancen eröffnen und zugleich Antworten auf die entscheidenden Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung liefern. Wie setzen Sie Ihre SRI-Strategie konkret um? Der Fonds, der unter Artikel 9 der SFDR-Direktive fällt, hat das französische¹ und das belgische SRI-Label erhalten. Diese in ihren Anforderungen komplementären Nachhaltigkeitssiegel zeugen von der Stringenz und Tiefe unseres Ansatzes sowohl im Hinblick auf die ESG-Ratings als auch auf Umweltschutzaspekte und das aktive Aktionärsengagement. Hierbei stützen wir uns im Wesentlichen auf unser internes SRI-Research und setzen bewusst auf einen Best-in-Universe-Ansatz. Hieraus ergibt sich für uns ein sehr hoher Selektivitätsgrad von derzeit rund 40 %. Dieses Engagement spiegelt sich natürlich in der SFDR-9-Einstufung des Fonds wider, die den zentralen Stellenwert von ESG-Kriterien in unserem Anlageprozess verdeutlicht, sowie in der Messung verschiedener ESG-Wirkungsindikatoren. Der kombinierte Ansatz zwischen finanziellen und nicht-finanziellen Aspekten ermöglichte seit dem Beginn der Umsetzung dieser Strategie eine Outperformance mit geringerer Volatilität². Ihr Fonds hebt sich durch eine außergewöhnliche Positionierung ab, die Anlagen im Hinblick auf das Pariser Klimaabkommen differenziert. Können Sie uns hierzu mehr verraten? Bei der Auswahl der Unternehmen, aber auch in die tägliche Fondsverwaltung integrieren wir das Pariser Abkommen, das darauf abzielt, die Erderwärmung auf unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Bei der Steuerung der CO2-Bilanz unseres Portfolios stützen wir uns auf die Beratungsgesellschaft Carbone 4, die es uns ermöglicht, dieses Kriterium bei der Unternehmensauswahl heranzuziehen, aber auch im Voraus die Gewichtung der gehaltenen Titel im Hinblick auf die von ihnen ausgehende Umweltbelastung anzupassen. So kann es vorkommen, dass wir einen Titel auswählen, dessen Tätigkeit derzeit nicht mit dem Zwei-Grad-Ziel vereinbar ist, wenn eine fortlaufende Verbesserung festgestellt wird. Michelin ist ein perfektes Beispiel. Das Unternehmen bewegte sich auf 5 °C zu. Wir waren jedoch überzeugt, dass die Innovationen und Recycling-Projekte des Unternehmens bei der Bewertung nicht ausreichend berücksichtigt wurden und wir erlauben sollten, dass das Unternehmen seinen Trend langfristig verbessert. Und diese hat sichtatsächlich kürzlich durch Carbone 4 angepasst. Umgekehrt beruht unser Investment in Titel wie Schneider³, dessen CO2-Bilanz schon heute mit einem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist, auf einer starken Überzeugung, da das Unternehmen mit seiner auf Energieeffizienz ausgerichteten Produktpalette eindeutig hervorragend dafür aufgestellt ist, Lösungen für die Nachhaltigkeitsherausforderungen zu bieten. Gleichzeitig ist es wichtig, daran zu erinnern, dass wir in fast allen Sektoren investiert sind und daher keinen thematischen Ansatz verfolgen: Der EdRS Euro Sustainable Equity ist daher ein Portfolio-Kernfonds mit einem europäischen Aktienengagement, das sich an die verschiedenen Marktkonstellationen anpassen kann und den Zielen der COP 21 entspricht.
Marc Halperin Fondsmanager EdR SICAV Euro Sustainable Equity
Wie haben Sie sich seit Jahresanfang angepasst und wie positionieren Sie sich aktuell? Die Strategie bewies einmal mehr ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, mit Marktkontexten umzugehen, die volatil werden können und Flexibilität erfordern. Der Fonds entwickelte sich somit seit Jahresbeginn besonders gut, wobei die relative Performance ab Mitte Februar stark zulegte. Nachdem wir im Februar von der Zinssenkung bei Wachstums- und defensiven Werten profitiert haben, haben wir einige der Werte, die am stärksten auf Zinserhöhungen reagieren, reduziert; insbesondere im Wachstumssegment. Andererseits haben wir Anfang März gewisse Werte wie CaixaBank³ in Erwartung des Zinsanstiegs aufgenommen und die Übergewichtung des Bankensektors auf mehr als 6 % gegenüber dem Index erhöht. Wir haben ebenfalls zu Jahresbeginn unsere Positionen in Kone und Adidas abgestoßen, da wir der Dynamik in China vorsichtig gegenüberstehen. Wir halten an einem niedrigen Engagement in zyklischsten Werten fest, insbesondere in jene, deren Bewertung anspruchsvoll ist und die von einer rückläufigen Verbrauchernachfrage beeinträchtigt werden könnten. Daher haben wir Halbleiter, Luxusgüter und Vertrieb untergewichtet und sind gleichzeitig in den Sektoren Gesundheitswesen, grüne Chemikalien und Banken übergewichtet. Insgesamt wurden vor kurzem rund 15 % des Portfolios umgestaltet, um das Portfolio an den Inflationsdruck und die Erwartungen steigender Zinsen anzupassen. Das Beta des Portfolios liegt nun bei 0,94⁴. Die Portfolioqualitätsorientierung scheint uns bestens geeignet zu sein, um dem Druck entgegenzutreten, der sich weiterhin auf die Margen der Unternehmen auswirken dürfte. Letztendlich versuchen wir, ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio ohne Strukturstil aufzubauen, z. B. mit Finanzwerten, die unserer Meinung nach von steigenden Zinsen oder Werten profitieren sollten, die ihrerseits von der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften profitieren dürften. Dies gilt etwa für Getlink³, dem Betreiber des Tunnels unter dem Ärmelkanal. Im Gegensatz zu den Fähren dürfte das Unternehmen nicht unter den steigenden Rohstoffpreisen leiden, während es von der Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen England und Europa begünstigt wird. Und nicht zuletzt haben wir auch Titel ausgewählt, die von den ab 2022 umgesetzten Konjunkturpaketen profitieren werden. Können die aktuellen Unruhen für bestimmte Unternehmen im Portfolio zu Anlagemöglichkeiten werden? Mit dem Ukraine-Konflikt sind wir von einer Klimakrise zu einem Souveränitätsnotfall übergegangen, was zu einer schnelleren Annahme von Maßnahmen im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung, insbesondere in Europa, führen wird. Die Maßnahmen der Politiker sind bereits viel proaktiver als auf der COP 26, was die Notwendigkeit betrifft, den Schwerpunkt wieder auf erneuerbare Energien zu legen und den Energieverbrauch insbesondere durch Energieeffizienz zu senken. Unsere Werte, die in erneuerbaren Energien und Übergangsenergien engagiert sind (Orsted³, Waga Energy oder GTT), wurden von der erwarteten Beschleunigung des Übergangs nach den Störungen der Gasversorgung positiv beeinflusst. Dazu gehören zum Beispiel SCA, der größte Waldbesitzer Europas, der von den Aussichten auf eine Aufwertung seines Vermögens profitiert. Zusätzlich zu den strukturellen Trends, denen die Gruppe ausgesetzt ist (z. B. Entwicklung recycelbarer Verpackungen oder Nutzung von Holz im Baugewerbe), führt die Lage in Russland zu Störungen in der Lieferkette der Holzindustrie, die dem Unternehmen zugutekommt. Diese Elemente stärken den Nutzen unseres Ansatzes, der darauf abzielt, Akteure mit strukturellen Wachstumstreibern im Zusammenhang mit der nachhaltigen Entwicklung zu identifizieren und gleichzeitig extreme Risiken zu begrenzen. ¹ Die französischen und belgischen SRI-Labels sind Instrumente für die Auswahl verantwortungsbewusster und nachhaltiger Anlagen. Die Labels, die jeweils vom französischen Finanzministerium bzw. von der Belgischen Federation des Finanzsektors geschaffen und unterstützt werden, zielen darauf ab, sozial verantwortliche Anlageprodukte (SRI) für Sparer in Europa sichtbarer zu machen. ² Wertentwicklung der Anteilklasse A-EUR (FR0010505578) vom 01.06.2015 bis zum 30.06.2022: 24,17% ggü. 18,02% für den MSCI EMU (NR). Annualisierte Volatilität mit Laufzeiten von 5 Jahren: 14,69 % ggü.16,94 % für den Referenzindex. ³ Informationen über Titel sind nicht als Einschätzung von Edmond de Rothschild Asset Management (France) in Bezug auf die voraussichtliche Entwicklung dieser Werte bzw. die voraussichtliche Kursentwicklung bei den von ihnen ausgegebenen Finanzinstrumenten aufzufassen. Diese Informationen sind nicht als Empfehlungen für den Kauf oder Verkauf dieser Titel zu verstehen. ⁴ Das Beta ist eine Risikoerfassung eines Portfolios, mit dem das systematische Risiko des Gesamtmarktes quantifiziert werden kann und dass durch die Diversifikation nicht reduziert werden kann. Ein Beta unter 1 zeigt somit ein Risiko (Volatilität), das (die) geringer ist als das (die) des Marktes. Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Investieren finden Sie hier.
Rechtlicher Hinweis Diese Marketingmitteilung dient ausschließlich unverbindlichen Informationszwecken und stellt kein Angebot und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar, noch ist sie als Aufforderung anzusehen, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapier Dienstleistung oder Nebenleistung abzugeben. Grundlage für den Kauf von Investmentanteilen sind der jeweils gültige Verkaufsprospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen („KID“, „KIID“) sowie der Jahresbericht und, falls älter als acht Monate, der Halbjahresbericht. Diese Unterlagen stehen dem Interessenten bei der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Mooslackengasse 12, A-1190 Wien, sowie im Internet unter www.rcm.atkostenlos in deutscher Sprache zur Verfügung.
Nachhaltiges Investieren hat sich in den vergangenen Jahren am Markt durchgesetzt. Anleger wünschen neben der finanziellen Rendite auch die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governancekriterien („ESG“). Dabei hat sich bei den Anlegern etwas Ernüchterung eingestellt, da scheinbar alle neuen Produkte „nachhaltig“ sind, der Blick auf die Top-Positionen dieser Produkte aber vor allem die alten bekannten Namen aufweist. Die Ursprünge der Greenwashing Debatte Der Fragestellung liegt die Vermengung von zwei unterschiedlichen Konzepten zugrunde: ESG-Qualität und Impact. Viele Anleger haben in der Vergangenheit ESG gekauft und eigentlich Impact erwartet. Im Gegensatz dazu haben viele Produktanbieter den Bogen im Marketing überspannt und dabei Impact verkauft, aber eigentlich nur verwässertes ESG angeboten. Die Regulatorik hat mit der Einführung der Artikel 8 und Artikel 9 Klassifizierung nicht weitergeholfen: Durch die Anwendungen einiger weniger Filter im Investmentprozess konnten Produkte nun mit offiziellem Stempel als „nachhaltig“ eingestuft werden. Es folgte eine Flut von ESG-Produkten, welche sich kaum von nicht-nachhaltigen Produkten unterscheiden. Die „Greenwashing“ Debatte, also der Vorwurf des Etikettenschwindels, hat hier ihren einfachen Ursprung.
Andreas Böger Head of Sustainable Investing
Nachhaltig Investieren ohne Greenwashing
Der Unterschied zwischen ESG und Impact Diese Konzepte sind nah verwandt, im Detail aber klar zu trennen. Der ESG-Ansatz untersucht, wie Unternehmen auf Veränderungen rund um Umwelt, Gesellschaftstrends und Regulatorik reagieren und wie die daraus entstehenden Chancen und Risiken im Portfoliomanagement optimiert werden können. Der Impact-Ansatz untersucht, welche konkreten Lösungen im Bereich Klima und Soziales durch die Unternehmen angeboten werden. Orientierung bieten dabei die sogenannten Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN („UN SDGs“), wie Klimaschutz, saubere Energie oder Gesundheit. Ganz dezidiert gibt es klare Überschneidungen je nach Definition. Im besten Fall haben Unternehmen mit einer guten ESG-Qualität auch einen positiven Impact, es gibt aber auch alternative Varianten. Die Beispiele Coca-Cola und Enphase Energy illustrieren die Fragestellung plakativ. Coca-Cola erhält teils sehr gute ESG-Noten und punktet mit „branchenführenden Maßnahmen“ rund um Abfallprodukte, Reduktion des Zuckergehalts, C02-Emissionen und Unternehmensführung. Der Titel ist entsprechend in vielen ESG-Indices und ETFs vertreten. Im Gegensatz dazu ist der Impact aber negativ zu bewerten. Es werden vor allem die Folgen des regelmäßigen Konsums der zuckerhaltigen Getränke moniert, welche die UN SDG Ziele 2 (Kein Hunger) und 3 (Gesundheit und Wohlergehen) gefährden. Enphase Energy ist ein großer Solaranlagenbauer und erhält beste Impact Noten für seine Beiträge zu den UN SDG Zielen 7 (saubere Energie) und 13 (Klimaschutz). Der Titel ist entsprechend in Themenfonds vertreten, auch als Schwergewicht in einem marktführenden Clean Energy ETF. Die ESG-Qualität ist aber eher mittelmäßig bis schlecht, Abzüge erfolgen vor allem aufgrund der Behandlung der Mitarbeiter und der wenig nachhaltigen Produktionsprozesse.
Nachhaltig Investieren durch ESG und Impact Wir denken, dass die Branche an einem Scheideweg steht. Wie lassen sich die Erwartungen der Anleger, die Möglichkeiten der Produktanbieter und vor allem die Herausforderungen aus Umwelt und Gesellschaft vereinen? Aus unserer Sicht ist es ein Fehler, als Folge der „Greenwashing“ Debatte ESG generell abzuwerten und nur noch Impact als „gute“ Nachhaltigkeit einzustufen. Allein aus Kapazitätsgründen ist eine reine Impact Orientierung nur für spezialisierte Nischenanbieter mit begrenztem Fokus eine Lösung. Allgemein wird überschätzt, was aktuell im Bereich Impact möglich ist. Der Anteil der Umsätze, welche als „impactorientiert“ klassifiziert werden können, liegt in einem globalen Universum im einstelligen Bereich. Auch sollte die ESG-Qualität nicht unnötig abgewertet werden. Es ist für die Nachhaltigkeit relevant, wenn bei einem Index-Schwergewicht Prozesse wie Ressourcenschonung, Mitarbeiterführung oder Korruptionsbekämpfung erstklassig sind. Hohe ESG-Qualität impliziert die Fähigkeit, auf Herausforderungen im Bereich Umwelt und Gesellschaft zu reagieren und Verbesserungen der eigenen Unternehmenstätigkeit voranzutreiben. Auch gilt zu bedenken, dass gerade Unternehmen, die viel Verbesserungspotential aufweisen, die größten Beiträge zu einem Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft erzielen können. Der Wandel wird nicht von einigen wenigen Clean Energy Anbietern abhängen, sondern davon, ob die breite Masse der Unternehmen und Konsumenten die neue Denkweise in den Alltag integrieren kann. Die Anpassung nachhaltiger Portfolios Richtung Impact ist dennoch möglich und aus unserer Sicht zielführend. Es stehen genügend Investmentchancen und Datenangebote zur Verfügung, Impact in die Investmentprozesse zu integrieren und die bestehende ESG-Qualität damit zu ergänzen. Wünschenswert wäre die Etablierung eines Marktstandards, der nicht auf einige wenige (enge) Kriterien abzielt, sondern die gesamtheitliche nachhaltige Wirkung eines diversifizierten Portfolios erkennt. I-AM GreenStars Opportunities: Die Kombination aus ESG und Impact Ein gutes Beispiel für die Kombination aus ESG und Impact bietet unser flexibles Vermögensverwaltungsprodukt, der I-AM GreenStars Opportunities. Alle Elemente der klassischen ESG-Integration werden im Rahmen eines Best-in-Class Ansatzes eingesetzt: Untersuchung der drei Säulen der Nachhaltigkeit: E (Environmental), S (Social) und G (Governance). Überwachung globaler Normen und Kontroversen. Ausschluss bedenklicher Branchen wie kontroverse Waffen, Tabak, Kohle und Atomenergie. Optimierung der Klimarisiken und des CO2 – Fußabdrucks. Darüber hinaus findet auch eine Impact-Integration statt: Ausrichtung entsprechend der Ziele für nachhaltige Entwicklung (“UN SDGs“). Anhebung der Umsatzanteile, denen Impact-Lösungen zugeordnet werden können. Aktiver Einfluss auf Unternehmen über Dialogstrategien wie HV-Abstimmungen und Engagement. Abgerundet werden diese Prozesse durch transparentes Reporting, ein qualitatives externes Audit bietet eine unabhängige Qualitätssicherung. Ratingagenturen liefern öffentlich zugängliche quantitative Ratings der ESG-Qualität, der SDG-Ausrichtung, des Kontroversen-Exposures und der Klimadaten. Der Fonds setzt ferner auf Qualität bei der fundamentalen Auswahl und auf die ruhige Hand im Portfolio Management. Dadurch punktet er mit einer erstklassigen Performance und kann seit 2013 mit einem durchschnittlichen Ertrag von ca. sechs Prozent pro Jahr bereits viele erfolgreiche Jahre vorweisen. Die fortlaufendende Position an der Spitze seiner Vergleichsgruppe der flexiblen Vermögensverwaltungsprodukte gilt auch für die ESG- und Impact-Qualität des Produktes. Top-Noten bei den größten ESG-Ratingagenturen wie Morningstar/Sustainalytics, ISS und MSCI ESG Research sind mittlerweile Standard. Die Impact Asset Management GmbH (I-AM) gehört zu den führenden bankenunabhängigen Asset Management Gesellschaften im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen ist auf die Auswahl, die Analyse und das Management von ESG- und Impact-Strategien spezialisiert und verwaltet diese bereits seit dem Jahr 2006. Unsere Anlagepolitik verfolgt das Ziel, zum Erreichen der UN Sustainable Development Goals beizutragen und als „Triple-Bottom-Line“ Asset Manager soziale, ökologische und finanzielle Erträge zu generieren. Impact Asset Management I-AM GreenStars Opportunities LinkedIn
Edda Schröder Gründerin und Geschäftsführerin von Invest in Visions
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Klein- und mittelständische Unternehmen (small and medium-sized enterprises, kurz SME) sind das wirtschaftliche Rückgrat der Gesellschaft. Laut jüngsten Erhebungen der Weltbank zählen über 95 Prozent aller weltweit registrierten Unternehmen zum Bereich der SME und stellen mehr als 50 Prozent der Arbeitsplätze. Besonders in den Entwicklungs- und Schwellenländern wird ihnen eine wichtige Rolle für die Entwicklung des privaten Sektors, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie für nachhaltiges Wirtschaftswachstum beigemessen. Sie bieten unterversorgten Bevölkerungsgruppen Zugang zu lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen und sind Impulsgeber für innovative Technologien und Geschäftsmodelle.
Mikrofinanz ist für Kleinstfirmen in den Entwicklungs- und Schwellenländern oftmals der Schlüssel zum Erfolg. Was passiert aber, wenn diese Betriebe zu kleinen und mittelständischen Unternehmen heranwachsen? Dann fehlt es oft an der Anschlussfinanzierung, da der Finanzbedarf für Mikrofinanzinstitute zu groß und für traditionelle Geschäftsbanken zu gering ist. Diese Unternehmen fallen bei der Finanzierung also in der Mitte hindurch, weshalb sie auch als „Missing Middle“ bezeichnet werden. Für Investoren, die neben einer stetigen Rendite eine positive gesellschaftliche Wirkung erzielen möchten, ergeben sich daraus attraktive Anlagechancen.
SME-Finanzierung in den Emerging Markets
Zwischen Finanzierungslücke und Entwicklungspotenzial Wie auch große Unternehmen benötigen SME Fremdkapital für die unterschiedlichsten Zwecke: zur Wachstumsunterstützung, zur Geschäftserweiterung, zur Finanzierung von Betriebskapital und zum Erwerb neuer Güter. Für viele SME in den Entwicklungs- und Schwellenländern ist die Versorgung mit Fremd- und Eigenkapital jedoch häufig mangelhaft. Laut einer Studie der International Finance Corporation von 2017 beläuft sich die Finanzierungslücke für SME in den Emerging Markets auf rund 4,5 Billionen US-Dollar, was einem Anteil von 56 Prozent am benötigten Gesamtinvestitionsvolumen von 8,1 Billionen US-Dollar entspricht. Derselben Studie zufolge haben 44 Prozent der circa 21 Millionen formellen SME – das sind immerhin über neun Millionen Unternehmen – in den Emerging Markets überhaupt keinen oder nur eingeschränkten Zugang zum Kapitalmarkt. Würde man die informellen Unternehmen dazuzählen, fiele die Zahl weit höher aus. Darüber hinaus dürften die Lücke und der Finanzierungsbedarf seit 2017 noch um Einiges größer geworden sein.
Weshalb ist es für SME in diesen Ländern aber so schwer, an Kredite zu kommen? Das Problem ist strukturell: Es gibt nur wenige Finanzinstitute, die auf den Bedarf der SME zugeschnitten sind. Für Mikrofinanzinstitute ist ihr Finanzbedarf zu groß, für traditionelle Banken zu klein. Um für Risikokapitalgeber interessant zu sein, fehlt ihnen wiederum oftmals das von diesen angestrebte Wachstums-, Rendite- und Marktpotenzial. Dadurch entsteht eine große Finanzierungslücke für das Segment. Eine Lücke voller Chancen Als erfahrener Mikrofinanzierer, der die wirtschaftliche Struktur der Entwicklungs- und Schwellenländer gut kennt, weiß Invest in Visions nicht nur um die Finanzierungsschwierigkeiten der „Missing Middle“, sondern bietet eine Investmentlösung: der „IIV Sustainable SME Debt Fund EM – Finance for Future“ hilft diese Finanzierungslücke zu schließen. Der Fonds vergibt unverbriefte Darlehensforderungen an Finanzinstitute, die damit den Mittelstand in den Emerging Markets finanzieren. Damit trägt Invest in Visions zum Aufbau eines mittelständischen Sektors in diesen Ländern bei, unterstützt die Entwicklung des lokalen Finanzmarkts und schafft Arbeitsplätze. Das Vorgehen, mit dem man SME mit mehr Kapital versorgen, ist dem eines Mikrofinanzfonds ähnlich. Auch das Risikoprofil eines solchen SME-Fonds unterscheidet sich nicht grundsätzlich, nur die Laufzeit der Darlehen ist länger. Der Vorteil ist, dass man sich hier im formellen Bereich der Finanzierung befindet, was bedeutet, dass die Finanzierung nach Normen und Bonitätsregeln erfolgt. Ideale Beimischung im Portfolio mit doppeltem Mehrwert Aufgrund der geringen Korrelation zu den Aktien- und Anleihemärkten eignet sich ein solcher Fonds insbesondere als Portfoliobeimischung. Die geringe Volatilität gepaart mit einer positiven und vergleichsweise stabilen Wertentwicklung kann sich positiv auf das Risiko-/Rendite-Verhältnis auswirken. Zudem hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt, dass die meisten Fonds in diesem Segment krisenfest sind und innerhalb eines Portfolios einen echten Mehrwert bieten. Aber damit nicht genug. Wer in Mikrofinanz oder SME-Fonds investiert, trägt zum Erreichen mehrerer nachhaltiger Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs) bei und erhält somit eine soziale Rendite. Zuletzt werden die Fonds als sozial nachhaltige Produkte auch unter regulatorischen Gesichtspunkten immer attraktiver. Schließlich kommen im Zuge der nachhaltigen Transformation der Finanzwirtschaft über das „magische Dreieck“ aus Rendite, Risiko und Liquidität hinaus weitere Kriterien wie insbesondere Nachhaltigkeit und Impact ins Spiel, die von Investoren ebenfalls berücksichtigt werden müssen.
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